Antwort auf: Arnes Infos – Kutscherhausküche

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Von Andre Bunde gesendet am 16.11.2015 um 18:11

Moin aus Hamburg,
ich habe ja letztes Wochenende den Raum besichtigt und konnte mir ein Bild machen.
Ich fange mal zum Verständnis mit den Bauphysikalischengrundlagen an um Verständlich zu machen warum heute gerade im Trockenbau so gebaut wird. Das Hauptproblem ist Feuchtigkeit im Bauwerk, die dann bei beheizten Räumen das Schimmel und Pilzwachstum begünstigt. Arne du wars doch sogar mal Besitzer eines Biotops für Schimmel in Hamburg. Woher kommt Feuchtigkeit?
Sie kommt praktisch von Überall. Bei Außenmauern natürlich von Außen. Dies wird und wurde schon immer mit Putzen verhindert. Durch das Fundament dringt Feuchtigkeit durch Kapilarwirkung nach oben. Wenn die Mauern nicht durch eine Wasserdichte Trennschicht vom Fundament getrennt sind zieht die Feuchtigkeit ungebremst nach oben. Aber auch von Ihnen durch die Anwesenheit von Mensch, Tier und auch Pflanzen wird Wasserdampf freigesetzt. Wird dann noch gekocht oder Produkte gelagert die ebenfalls Wasser an die Umgebungsluft abgeben ist davon auszugehen das die Raumluft einen sehr hohe Wasserfracht enthält.
Im Neubau der Fachgerecht gebaut und keine Baufehler gemacht wurden dringt von Aussen keine Feuchtigkeit ein. Die Feuchtigkeit die im Inneren des Raums entsteht soll durch Dampfbremsen daran gehindert werden ins Mauerwerk zu gelangen und dann durch Lüftung wieder nach außen gelangen.
Dächer und Isolierte Wände sind so konztruiert das es Hohlräume gibt an der Luft vorbeistreichen kann um Feuchtigkeit vom Baumaterial aufzunehmen und diese dann abzutranportiert. Gerade bei der Altbausanierung gibt es aber Probleme wenn Isoliert werden. Dann gibt es gerade hinter Schränken oder hinter Vorgebauten Regibswänden, wo die Feuchtigkeit durch Luftzirkulation nicht aufgenommen werden kann, Schimmel. Oder es gibt Wärmebrücken an der die Feuchtigkeit kondensiert und ins Mauerwerk eindringt.D.h. für den Raum im Kutscherhaus.Sind alle Wände trocken, auch die Aussenwand? Haben die Wände eine Trennschicht.Wenn nicht muss diese Physisch durch einbringen von Dachpappe zwischen Boden und Mauerwerk eingebracht werden oder chemisch durch Einspritzen. (Einsatz von Chemie läst sich in diesem Fall nicht komplett verhindern) Oder es wird durch ein Heizsystem das Mauerwerk permanent getrocknet. So das Feuchtigkeit nach Aussen gedrängt wird und dort von der Raumluft abtransportiert werden kann.Oder es muss darüber nachgedacht werden ob sich dieser Raum überhaupt für den angedachten Zweck eignet. Eine Verschallung einer feuchten Wand durch Regibs und Dampfsperre führt wie oben beschrieben zu Schimmel und dann zu Bau.- und Gesundheitschäden. Auch die Anwendung von Faserplatten oder sonstigen Nichtatmungsaktiven materialien ist nicht ratsam solange keine Zirkulation von Luft hinter der Wand gewährleistet werden kann. Dies erfordert einen größeren Abstand zwischen Wand und Verschalung und die Luft muss Unten hinter die Wand gelangen und oben auch wieder nach aussen gelangen. Der Raum würde dann aber kleiner werden, ist ja jetzt schon klein. Dieser Aufbau ist nötig weil auch durch die Fugen (bei Fließen) feuchtigkeit in die Wand gelangt, diese dann in der Wand kondensiert und die Fließen kommen einem dann wieder entgegen.
Nachhaltige Lösung: Alle Wände müssen trocken sein, entweder durch Trennschichten oder durch eine Wandheizungen beheizbar sein, so das die Feuchtigkeit nach aussen gelangt. Dies ist auch kombinierbar, bzw. Aussenwand ist nicht so geeignet für eine Wandheizung. Dort muss eine Trennschicht eingebaut werden. Wände mit Ökoputz verputzen. Und so abziehen das keine Lunken und Beulen vorhanden sind. Die anderen Seite der Innenwände muss ebenfalls Atmungsaktiv bleiben und es dürfen keine Einbauten vorgenommen werden die die Luftzirkulation verhindern.
Anstatt Fließen, 0,5mm Edelstahlblech direckt mit Dübeln und Schrauben (Edelstahl) mit der Wand verbinden. Die Höhe so wie bei den Fließen. Mit Küchensilikon alle Fugen und Schraublöcher verschließen. Lüftung: kann eine ausreichende Lüftung gewährleistet werden oder muss eine Absaugung installiert werden. Diese hätte den Vorteil das durch ein Wärmetauscher die Warmeluft die nach Aussengelangt noch genutzt werden kann. Decke: Dort gibt es mehrere Ökologische Varianten wie diese gebaut werden kann. Mit einer Dampfbremse (ist keine Dampfsperre, Klimafolie) und dann einfach mit Holz verschalt. Die jetzt benutzte Folie ist eine Dampfsperre.
Ofen: ein Ofen im Raum würde den bescheidenen Platz ja noch verkleinern. Ausserdem würde er ja nur angemacht wenn sich jemand im Raum befindet. Die Feuchtigkeit dringt aber 24 Stunden am Tag ein. Ohne ein Heizungssystem lassen sich aber auch keine Wandheizungen betreiben. Daher muss eine Ökologisches Heizungssystem installiert werden.
Übrigens ist die Verbrennung von Kohle auch nicht ökologisch verantwortbar.
Gruß, André